Als Bewohner der Dresdner Innenstadt bewege ich mich beinahe täglich entlang der Prager Straße. Auch der Neumarkt, Altmarkt, Pirnaischer Platz und Postplatz genießen regelmäßig meine Aufmerksamkeit. Als Freund guter Straßenmusik liegt es mir am Herzen diese nicht weiter einzuschränken und den Verwaltungsaufwand minimal zu halten. Bis dato dachte ich immer, dass es sich bei den Beschwerdeführern um alteingesessene Bewohner im Quartier handelt. In zahlreichen Gesprächen und auch aus dem Inhalt einer Petition musste ich feststellen, dass dies mitnichten so ist. „Ich wohne seit 3 Jahren am Neumarkt und seit dem werde ich von Straßenmusik belästigt“, sind da die Aussagen. Falsche Standortentscheidung?

Bis zum heutige Tag konnte die Stadtverwaltung kein klares Bild über eine Beschwerdelage zeichnen. Gleichwohl gibt es sie und immer wiederkehrende Petitionen belasten die Arbeit der unterschiedlichsten Gremien.

Die Debatten haben gezeigt, dass es oftmals nicht um die Sache der „Belästigung durch Lautstärke“ geht, sondern um die Deutungshoheit, was auf der Straße erlaubt und was es eben nicht ist. Schließlich akzeptieren (berechtigterweise) alle Fraktionen einen Frühlingsmarkt, einen Striezelmarkt, das ein oder andere Sportevent oder ein Winterevent auf dem Altmarkt. Nicht selten mit grottenschlechter Musik aus der Konserve (meine Meinung). Es muss nicht mir gefallen. Ich kann es aber akzeptieren und für den Rest habe ich ein selektives Hören entwickelt.