Im neuen Striesen wohnte vor allem die gehobene Mittel-schicht. Schul- und Kirchbauten im historisierenden Stil ergänzten die bis 1914 im wesentlichen abgeschlossene Bebauung der Striesener Flur.
Infolge der Industrialisierung entwickelte sich Striesen seit der Jahrhundertwende zum traditionellen Standort der Leichtindustrie. Noch heute werden hier Zigaretten produziert. Die von der f6 Cigarettenfabrik hergestellte Hausmarke nimmt im bundesdeutschen Vergleich den fünften Platz ein.
In den Kamerawerken von Heinrich Ernemann, später Zeiss Ikon und Pentacon, entstanden Präzisionserzeugnisse, die Weltruf erreichten. Für den zeitweilig über 3 000 Mitarbeiter beschäftigenden Großbetrieb Pentacon kam 1990 das Aus. 150 Beschäftigte wagten 1991 den Neuanfang in Gruna und Niedersedlitz. Das Haus an der Schandauer Straße nahm die Technischen Sammlungen der Stadt Dresden auf. Mit der Industrie entstanden Betriebs- und genossenschaftliche Wohnungen, vor allem im Westen und Süden.