Wird die Seestraße zur Fußgängerzone?

Überparteiliche Initiative im Stadtbezirksbeirat Altstadt setzt sich für Verkehrsberuhigung ein

Stadtbezirksbeiräte von CDU, SPD, Grünen und Linken der Dresdner Altstadt bringen gemeinsam einen Antrag auf Umwandlung der Seestraße in eine Fußgängerzone mit freigegebenem Radweg auf den Weg.

Im Bereich des östlichen Ausgangs Altmarkt-Galerie beginnt für viele Einheimische wie auch Touristen das Flanieren in Richtung Kreuzgasse. Dabei queren sie die Seestraße. Sie dient als Radwegeverbindung von der Prager Straße in Richtung Augustusbrücke. Von motorisierten Fahrzeugen ist sie glücklicherweise wenig frequentiert, sodass schwere Unfälle bisher ausblieben.

Seit 2019 haben die Stadtbezirke mehr Kompetenzen. Aufgrund der guten Kommunikation der Stadtbezirksbeiräte in der Dresdner Altstadt untereinander kam der vorliegende Antrag zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität sowie des Fuß- und Radverkehrs zustande.

Aus einem kurzen Gespräch von Edwin Seifert (SPD) und Lutz Hoffmann (CDU) entwickelte sich die Idee und so wurde ein erster Entwurf erstellt. Die Vertreter der Grünen wurden um Stellungnahme gebeten und stimmten mit kleinen Korrekturen dem Antrag zu, den schließlich auch die Vertreter der Linken mitzeichneten..

„Es ist schön, dass wir die Interessen der Bürgerschaft in den Vordergrund stellen und diesen Antrag mit der Unterstützung der bürgerlichen Parteien auf den Weg bringen konnten. Wir sind uns bewusst, dass die Regelung des Straßenverkehrs eine Verwaltungsaufgabe ist. Mit diesem Antrag lässt sich aber möglicherweise ein Umdenken bewirken. Ich freue mich auf die Fahrradmagistrale von der südlichen Prager Straße bis an die Elbe.“

Lutz Hoffmann (CDU)

“Die Seestraße braucht dringend mehr Aufenthaltsqualität. Gästen und auch den Dresdnerinnen und Dresdnern erschließt sich schon lange nicht mehr, warum die Seestraße eine normale Auto-Straße ist. Jetzt geht es im ersten Schritt darum, den ohnehin geringen Durchgangsverkehr zu bannen und mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen. Mit einer schönen Gestaltung könnte Dresden dann einen weiteren attraktiven Stadtraum erhalten. Einzelhandel und Gastronomie brauchen gerade jetzt mehr von solchen verkehrsberuhigten Arealen, die zum Verweilen und Einkaufen einladen.“

Edwin Seifert (SPD)

„Auf dem Weg zu einer Fußgängerzone vom Albertplatz durch die Innenstadt bis zum Hauptbahnhof ist die Seestraße das letzte größere Teilstück und mit unserem Beschluss gehen wir diesen Schritt. So wird das Flanieren in der Innenstadt wieder ein bisschen angenehmer: Ein weiterer Schritt zu sauberer Luft, weniger Lärm und einer lebenswerteren Stadt, in der niemand auf das Auto angewiesen ist.“

Susanne Krause (Grüne)

„Mit dem parteiübergreifenden Vorschlag setzen wir ein wichtiges und positives Signal, dass auch mit wenig baulichem und finanziellem Aufwand Verbesserungen für den Fuß- und Radverkehr möglich sind. Neben der Erhöhung der Aufenthaltsqualität gerade im sensiblen Stadtzentrum, werden auch die Belange des Anlieferverkehrs berücksichtigt.“

Sven Houska (Die Linke)

Stadtbezirksbeiräte und ihre Funktion

Die Stadtbezirke wurden im Jahre 2019 durch die Einführung der Ortschaftsverfassung auf kommunaler Ebene gestärkt. Neben einem Mitspracherecht bei der Priorisierung von Straßen- & Gehwegsanierungen verfügt der Stadtbezirksbeirat Altstadt auch über ein Budget von 10,00 € pro Einwohner im Stadtbezirksgebiet. Diese Mittel wurden neben der Förderungen von Vereinen und Initiativen auch für bauliche Entwicklungen (Grüner Bogen, das Aufstellen von Bänken und Spielgeräten) und Belange der Natur (Baumpflanzungen, Streublumenwiesen) verwendet.